Unsere Geschichte

Eine ältere Person mit langem weißem Bart und Schnurrbart, einem dunklen Hut und einer Jacke trägt, blickt in einem alten Sepia-Porträt leicht zur Seite.
Der Gründer Franz Schulze
Ein Schwarzweißfoto eines historischen Gebäudes mit einem Uhren- und Juweliergeschäft namens „Franz Schulte“. Die Fassade ist mit großen Fenstern versehen, in denen verschiedene Uhren ausgestellt sind. Auf dem Gehsteig vor dem Geschäft steht ein Kind.
Die Herrenteichstraße im Jahr 1884

Gründung

Es begann im Jahr 1884. Wir befinden uns in einer schmalen Gasse, die zum “Ober- und Unterlauf“ der Hase hin mit Brückengeländern und spitzwinkligen Häusern abgeschirmt war, die Herrenteichstraße. An dieser Stelle gründete mein Urgroßvater, Uhrmachermeister und Juwelier Franz Schulze 1884 sein Geschäft.

Zuvor arbeitete er in einer Großhandlung in Münster und später in Osnabrück. Nicht wie heute im Mercedes, sondern mit der Pferdekutsche besuchte er seine Kunden, wobei sein Weg nicht selten bis Schleswig-Holstein führte.

1. Weltkrieg

Bevor er im eigenen Haus an der Georgstraße sein Geschäft eröffnen konnte, gastierte er an der Krahnstraße und der Großen Straße. Mein Urgroßvater genoss in der Stadt Osnabrück hohes Ansehen, als Ehrenmitglied der Uhrmacherinnung, wie auch als geschätzter Berater in seinen Fachgebieten.

In den schwierigen Zeiten des 1. Weltkrieges und danach wurden Messing- und Keramikwaren geführt. Gold und Silber war damals fast unerschwinglich.

Eine alte deutsche Anzeige mit dekorativen Rändern, einer detaillierten Abbildung einer Uhr und einem Text, der für den Uhrenreparaturservice von Franz Schulze in der Herrenreichstraße 12 in Osnabrück wirbt.
Franz Schulze
Ein historisches Schwarzweißfoto einer deutschen Straße mit alten Gebäuden. Menschen stehen vor einem Geschäft mit Schildern. Die Ladenfront hat große Fenster und einen deutschen Text auf der Fassade. Die Szene fängt die typische Architektur und Kleidung des frühen 20. Jahrhunderts ein.
Die Krahnstraße 1885
Schwarzweißfoto von drei Personen, die vor einem Schaufenster stehen. Über dem Schaufenster steht „Franz Schulze“, und verschiedene Waren werden ausgestellt. Unter den Personen sind zwei Männer und eine Frau, alle in Kleidung des frühen 20. Jahrhunderts gekleidet.
Franz Schulze, Erwin und Leni Kolkmeyer
Ein Mann und eine Frau stehen auf dem Bürgersteig vor einem Geschäft namens „Uhren Kolkmeyer“. In der Nähe parkt ein altes Auto. Das Geschäft hat ein großes Fenster und eine Markise. Das Foto ist schwarz-weiß und vermittelt dadurch einen Vintage-Look.
Erwin und Leni Kolkmeyer

Erwin Kolkmeyer

40 Jahre nach Geschäftsgründung heiratete mein Großvater Erwin Kolkmeyer, Mitglied einer alten Uhrmacherfamilie, meine Großmutter Leni, die Tochter von Franz Schulze. Nach dem Tod des Gründers im Jahr 1928 übernahmen sie die Leitung der Firma und das Geschäft trug fortan den Namen Kolkmeyer.

NS Vergangenheit:
Mein Großvater Erwin war aktiver Nationalsozialist und SA-Ortsgruppenleiter. Unter anderem nutzte er auch das Unternehmen zur Diffamierung und Verfolgung von jüdischen Mitbürgern und deren Unterstützern. Nach dem Krieg musste er für seine Beteiligung an den nationalsozialistischen Verbrechen eine mehrmonatige Gefängnisstrafe verbüßen.

Aus Anlass unseres 125 jährigen Firmenjubiläums im Jahr 2009 haben wir unsere nationalsozialistische Vergangenheit öffentlich aufgearbeitet und unter anderem habe ich folgendes Statement abgegeben:

„Mit diesem Statement möchte ich mich als Geschäftsführer der Firma Kolkmeyer Haus der Weltzeituhren im Namen meiner Familie und unserer Mitarbeiter von Unrecht, das durch meinen Großvater in der Zeit des 3. Reiches geschehen ist distanzieren. Ich entschuldige mich bei allen direkt und indirekt Betroffenen dafür. Weder teilen wir seine Vorstellungen, noch tolerieren wir das Verhalten. Wir praktizieren im Privaten, wie in unserem Unternehmen eine weltoffene Philosophie in der weder die Religion, die Herkunft noch andere diskriminierende Kriterien eine Rolle spielen. Unser Streben liegt in einem friedlichen und von gegenseitigem Respekt geprägtem Miteinander. Beispielsweise beschäftigen und bilden wir seit Jahrzehnten Mitarbeiter vieler Nationen aus und sind stolz auf die gemeinsamen Erfolge, die wir mit ihnen erreichen konnten. Die Erinnerung an diese Zeit mahnt uns in der Gegenwart und Zukunft Wege für ein menschliches Zusammenleben zu gehen.“ Dirk Kolkmeyer

Der Bombenangriff am 13. September 1944

Am 13. September 1944 zerstörte ein Bombenangriff große Teile der Innenstadt von Osnabrück, davon war auch unser Geschäftshaus betroffen. Es wurde vollkommen zerstört. Zusammen mit Geschäftsleuten aus zehn anderen Branchen wurden provisorische Läden im Hause Woolworth errichtet. Die Beschaffung von Waren war in dieser Zeit sehr schwierig.

Nach Kriegsende war das Wirtschaftsleben lahmgelegt. Es sammelten sich überall die Kräfte, um unter den härtesten Bedingungen den Wiederaufbau zu betreiben. So gelang er auch auf dem zerbombten Grundstück an der Georgstraße. Mit dem Einsatz der ganzen Familie beim Wiederaufbau konnte im Herbst 1950 das Geschäft wiedereröffnet werden. Mein Vater erzählte uns später, dass der Aufbau des Gebäudes aus den alten Ziegelsteinen des zerbombten Hauses nach der Schule für ihn den Nachkriegsalltag darstellte.

Schutt und Trümmer eines teilweise zerstörten Gebäudes mit freiliegenden Balken und Wänden. Das Gebäude scheint erheblich beschädigt zu sein, auf dem Boden liegen Schutthaufen und die oberen Teile der Wände fehlen.
Die Osnabrücker Innenstadt 1944
Schwarzweißfoto eines im Bau befindlichen Gebäudes. Auf der Fassade steht der Name „Erwin Kolkmeyer KG“. Links sieht man ein Gerüst, überall liegen Baumaterialien verstreut herum. In der Nähe des Eingangs sind Menschen zu sehen.
Wiederaufbau, Erwin Kolkmeyer KG
Schaufenster der „Erwin Kolkmeyer KG“ bei Nacht. Die Fassade ist warm beleuchtet und zeigt Reihen von Uhren. Auf Neonschildern sind Markennamen wie Junghans, Epco, Laco und Diehl zu sehen, rechts ist ein großes Uhrenmotiv zu sehen.
Die neu gestaltete Fassade um 1960
Ein mehrstöckiges Ladengeschäft mit Marken wie Omega, Tissot und Seiko. Das Gebäude ist mit Schildern und großen Fenstern geschmückt, auf denen Uhren ausgestellt sind. Schneebedeckte Bäume säumen die Straße und deuten auf eine winterliche Stimmung hin.
Das Glockenspiel ca.1965

“Haus der Weltzeituhren“

Trotz dieser schwierigen Zeit gab es Anlass an eine positive Zukunft zu glauben. Daher lernten auch meine Tante Gisela und mein Vater Hartmut, das Uhrmacherhandwerk. Gemeinsam mit Ihrer Schwester Margret wirkten sie zusammen im Unternehmen.

Es ging langsam aber sicher bergauf, die Umsätze wuchsen durch die steigende Nachfrage und führten 1954 dazu, dass durch Schaffung von Passagen und Vitrinen das Ladenlokal erweitert wurde.

Mit der Erweiterung wuchs auch die Zahl der Mitarbeiter, zu der ab 1956 auch die jüngste Tochter von Erwin, meine Tante Hilke zählte.

1958 begann die letzte große Etappe des Wiederaufbaus mit der Erstellung des viergeschossigen Hauses. Jetzt wurden die Werkstatt und die Großuhrenabteilung in die erste Etage verlegt. Zwei Jahre später wurde oberhalb der Schaufenster eine 14 Meter lange Weltzeituhren-Anlage angebracht. Sie zeigte die genaue Zeit in 15 verschiedenen Ländern.

Daher kam auch die spätere Namenserweiterung “Haus der Weltzeituhren“.
Das Ansehen des Unternehmens wuchs auch über die Stadt Osnabrück hinaus.

Im Februar 1961 verstarb mein Großvater Erwin Kolkmeyer im Alter von 61 Jahren. Drei Jahre nach dem Eintritt ins Familienunternehmen musste nun mein Vater Hartmut Kolkmeyer mit 26 Jahren die Leitung der Firma übernehmen. Zuvor hatte er sich sechs Jahre lang in deutschen und schweizerischen Geschäften und Uhrenfabriken auf diese Aufgabe vorbereitet.

1964 wurden die Verkaufsräume nochmals erweitert. Die Anschaffung des Glockenspiels in dieser Zeit trägt auch dazu bei, die Bedeutung der Georgstraße als Geschäftsstraße weiter zu unterstreichen. Das Glockenspiel ist auch heute ein bekanntes Markenzeichen unseres Unternehmens und findet immer wieder begeisterte Zuhörer in der Georgstraße.

Die Entwicklung zum Juwelier

Die weiterhin gute Entwicklung führte 1970 schließlich zu einer erneuten Umgestaltung des Hauses. Die Verkaufsfläche wurde um 50% vergrößert, die Zahl der Schaufenster vermehrt. Das Erdgeschoss bleibt nun dem Verkauf von Schmuck vorbehalten, Armbanduhren und Bestecke erhalten in der ersten Etage viel Raum. Die zweite Etage nimmt die Großuhren auf. Nun wurde auch der Einbau eines Aufzuges unumgänglich, der uns auch heute noch treue Dienste erweist.
1975 heiratete Hartmut Kolkmeyer meine Mutter Inge. Gemeinsam entwickelten sie das Unternehmen zu einem Juwelier, der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde.

Schwarzweißfoto des Interieurs eines modernen Juweliergeschäfts aus der Mitte des Jahrhunderts. Das Geschäft verfügt über Vitrinen voller Schmuck, Hängelampen und eine gemusterte Decke. Überall im Raum sind eine zentrale Säule und verschiedene Theken zu sehen.
Der neue gestaltete Innenraum um 1970
Eine Frau und ein Mann sitzen eng beieinander und lächeln in die Kamera. Die Frau trägt eine dunkle Strickjacke über einer hellen Bluse und der Mann einen hellen Pullover über einem Hemd mit Kragen. Sie befinden sich in einem warm beleuchteten Raum mit verschiedenen Objekten im Hintergrund.
Inge und Hartmut Kolkmeyer 1975
Große Amethyst-Druse auf einer felsigen Oberfläche. Sie weist dunkelviolette Kristalle auf, die von einer grauen Matrix umgeben sind. Im Vordergrund sind ein gestreiftes Kissen und ein Schild mit der Beschreibung des Minerals zu sehen.
Amethystdruse
Auf einem Holzboden ist ein kompliziertes mechanisches Uhrwerk mit Zahnrädern und Riemenscheiben ausgestellt. Darüber ist eine große runde Uhr mit römischen Ziffern angebracht. Im Hintergrund schmücken historische Fotos und Informationstafeln die Wand.
Turmuhr

„Sie war über 60 Jahre die Seele des Unternehmens“

Meine Eltern brachten aus Idar-Oberstein die Amethystdruse mit. Im Treppenaufgang hat die Druse seit vielen Jahren Ihren Stammplatz. Besonders schön ist es zu erleben, wenn Eltern Ihren Kindern das zugehörige Schild vorlesen und begeisterte Ausrufe bis in unsere Büroräume hochhallen. Schauen Sie doch mal vorbei! Auch unsere Turmuhr in der 1. Etage, die meine Eltern kauften, erklären wir gerne Interessierten.

1984 starb meine Großmutter. Mein Vater hat mir damals folgendes über Leni gesagt:
„Sie war über 60 Jahre die Seele des Unternehmens.“

Maren & Dirk Kolkmeyer

Im Jahr 1993 begann mein Einsatz. Nach erfolgreichem Studium zum Diplom Kaufmann war nun die 4. Generation im Unternehmen. Mein Start begann gleich mit einer umfassenden Neugestaltung des gesamten Juweliergeschäftes. Durch diese Umbaumaßnahmen und die Anmietung weiterer Bereiche, konnten die Verkaufs- und Präsentationsflächen mehr als verdoppelt werden.

Im Oktober 2005 wurde ich zum Geschäftsführer bestellt.

Seit 2013 leite ich das Unternehmen, anfangs allein verantwortlich ab 2016 gemeinschaftlich mit meiner Ehefrau Maren.

Wir scheinen eine Familie des Umbaus zu sein, denn auch wir starteten eine umfangreiche Neugestaltung des gesamten Hauses.

Im Herbst 2021, sowie im Frühjahr 2022 entsteht aus dem Verkaufsbereich der 1. Etage ein Bereich für ein vollständig neues Einkaufserlebnis mit Bar und großzügiger Lounge, die zum Verweilen einlädt.

Der Servicebereich findet durch die Anmietung neuer Räumlichkeiten direkt neben dem Haupthaus eine neue Schaffensfläche, die aufgrund der neuen Großzügigkeit viel Zuspruch findet.

Abschluss findet das Projekt mit der Umgestaltung des Erdgeschosses nach dem Vorbild der 1. Etage, eine Uhren- und Schmuckwelt aus einem Guss.

Mit diesem Mammut Projekt haben wir unser Unternehmen auf die veränderten Strukturen der Branche optimal eingestellt. Wir sind am Puls der Zeit und legten die Basis für eine erfolgreiche Zukunft.

Die baulichen Veränderungen spiegeln nicht nur die Umgestaltung und Erneuerung der Geschäftsräume wider, sondern sind für uns das Ergebnis der Hinterfragung, wie würden wir gerne arbeiten, als Kunden empfangen werden, als Teammitglied wahrgenommen werden und auf Kunden wirken?

Im Vordergrund lächelt ein selbstbewusster Mann mit Brille und Anzug in die Kamera. Im Hintergrund steht eine Frau im Blazer, leicht verschwommen. Der Hintergrund ist ein schlichter weißer Hintergrund.
Dirk Kolkmeyer
Ein Mann und eine Frau stehen lächelnd nebeneinander. Beide tragen dunkle Blazer, die Frau trägt ein Kleid und eine Halskette, der Mann ein weißes Hemd. Sie stehen vor einem schlichten weißen Hintergrund.
Maren & Dirk Kolkmeyer
Außenansicht eines Juweliergeschäfts mit großen Fenstern und einem Schild mit der Aufschrift „KOLKMEYER JUWELIERE UND UHRMACHER“. Die Fassade ist modern und stellt verschiedene Schmuckstücke aus. Im Glas sind nahe gelegene Gebäude und Spiegelungen zu sehen.
Die neue Fassade im Jahr 2016
Zwei Personen sitzen auf einem grauen Sofa in einem stilvollen Wohnzimmer. Der Mann trägt einen Anzug und die Frau ein Kleid mit Kopftuch. Dahinter stehen goldfarbene Tische, ein großes, farbenfrohes Wandbild und gerahmte Fotos. Über ihnen hängt eine Lampe.
Maren & Dirk Kolkmeyer

Unsere Vision

So haben wir uns mit dem Team eine Vision und ein Leitbild erarbeitet, die die Grundlage allen Handels definiert:

Vision:

Menschen mit uns und unseren Produkten ein wenig glücklicher machen.

Leitbild:

Wir beraten partnerschaftlich mit Leidenschaft, Kompetenz und Ehrlichkeit.

Wir beachten unsere soziale und ökologische Verantwortung.

Wir sind mehr als ein Team, Freunde und auch ein Stück Familie

Wir setzen uns nach innen und außen für Toleranz und Fairness ein.