Chronograph


Zeitschreiber: Eine Uhr mit Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger mit einem zusätzlichen Sekundenzeiger in der Zifferblattmitte, der gestartet, gestoppt oder auf Null gestellt werden kann. Ein Rattaprante ist ein Chronograph, der über zwei Chronographenzeiger verfügt, so können Zwischenzeiten gestoppt werden.

Chronometer


Genau abgestimmte Uhr, die von der Schweizer COSC ("Controle Officiel Suisse des Chronometres") einen offiziellen Gangschein erhalten hat. Die erlaubte Gangabweichung eines Chronometeres beträgt -4/+6 Sekunden am Tag. Die Gangkontrolle ist eine von Ort, Temperatur und Zeit abhängige Moment-Kontrolle. Bis das Werk von der fertigen Uhr über den Vertrieb und Juwelier bis zum Kunden können sich andere Gangabweichungen ergeben.

Doublé


Dünnes Goldblatt, mit dem ein Stahlgehäuse durch Erhitzung verbunden wird - dadurch entsteht eine Goldbeschichtung. Davon unterschieden ist die Vergoldung (Plaque), die mit Strom/Galvanisierung erzielt wird. 10 Mikron Goldauflage=10/1000 mm.

Email


Geschmolzener mit Oxiden ergänzter Sand, der im Ofen auf Metall gebrannt wird und dadurch einen glasartigen Effekt bewirkt.

Entspiegeltes Glas


Eine Schicht einer Chemikalie wird auf einseitig oder beidseitig auf das Uhrenglas aufgebracht. Dadurch werden Spiegelbilder auf dem Glas unterdrückt. Diese Schicht ist jedoch nicht kratzfest. Eine Aussenentspiegelung hält daher nicht ewig.

Ewiger Kalender


Bis 2100 zeigt ein "Ewiger Kalender" immer das korrekte Datum an, auch in Schaltjahren. Da alle durch 4 und 400 teilbaren Jahreszahlen Schaltjahre sind, sind das Jahr 2000 und das Jahr 2400, aber nicht die Jahre 2100, 2200 und 2300 Schaltjahre.

Im Jahr 2100 muss also durch einen Uhrmacher eine Korrektur vorgenommen werden.

Federstege


Stifte zwischen den Gehäusehörnern mit einer Druckfeder im Innern, mit denen das Armband befestigt wird.

Flyback


Wenn bei einem Flyback-Chronographen die Zeit gestoppt wird, springen alle Zähler sofort auf 0 und lösen sofort eine neue Messung aus.

Gebläute Zeiger


Zeiger aus oxydiertem Stahl, dessen Oberfläche bei bestimmten Temperaturen entweder hellblaue (bei 330°C) oder dunkelblaue (bei 290-310°C) annimmt.

Genfer Streifen


Regelmässiger und streifenförmiger Schliff des Uhrwerks. Ist der Schliff kreisförmig, nennt man ihn Perlierung. Keine Funktion, sondern nur Verzierung.

Gludydur


Kupferlegierung mit 2-3% Beryllium zur Herstellung von  Unruh, Hemmung und Spiralen. Gludydur ist nicht magnetisch und rostet nicht.

Guillochierung


Kreislinienmuster auf Werk und/oder Zifferblatt

Halbschwingung


Bewegung die durch zwei Endstellen begrenzt wird. Eine Unruh macht acht Halbschwingungen pro Sekunde, 28800 in einer Stunde.

Horlogerie


"Uhrmacherei", französischer Begriff.

Ionenplattierung

Bei der Ionenplattierung wird eine Metalloberfläche durch ein Plasma und Metalldampf, der im Hochvakuum im Plasma ionisiert, beschossen. Der Metalldampf verbindet sich mit der Materialoberfläche und bildet eine Schicht aus, die sich mit dem darunterliegenden Metall auf Atomebene verbindet. Ionenplattierung wird sowohl für Schmuck als auch für Uhren verwendet.

Jewels

Siehe weiter unten "Rubine"

Kaliber


Komplette Werke mit Nummern als Typenbezeichnun: Kaliber ETA 7500. In den Anfängen der Uhrmacherei stand Kaliber für die Abmessungen und Anordnung der Einzelteile.

Karat


Einheit für den Feingehalt von Edelmetalllegierungen. 24 Karat=100% Gold; 18 Karat=75% Gold.

Linie


Alte Uhrmachermasseinheit. Eine Linie sind 2,255 mm.

Magnetismus


Durch Einzelteile aus Eisen können Uhrwerke magntisiert werden. Der Grund dafür können Magnetquellen wir Elektromotoren oder auch Lautsprecherboxen sein. In der Konsequenz bleibt die Uhr deshalb stehen oder es gibt Gangabweichungen. Eine Armanduhr lässt sich wieder entmagnetisieren.

Mikro-Rotor


Kleine Schwungmasse für den Automatik-Antrieb. Anderer Begriff dafür ist Planetenrotor.

Neusilber


Kupferlegierung mit 50% Kupfer, 30% Zink und 20% Nickel.

Perlmutt

Perlmutt ist die harte innere Schicht von Muschelschalen. Für die Zifferblätter von Uhren wird Perlmutt der Abalonemuschel, der Perlauster und der Perlmuschel verwendet. Perlmutt besteht vorwiegend aus Kalziumcarbonat und weist eine schöne sanfte Brechung des Lichts auf.

PVD-Beschichtung

Die Abkürzung "PVD" ist aus dem Englischen entnommen, ausgeschrieben bedeutet PVD: "physical vapour deposition". Es bezeichnet ein Verfahren, in dem per Lichtbogen, Elektronenstrahl oder Kathodenzerstäubung eine Chemikalie auf das Gehäuse oder Armband aufgedampft wird. Je nach Chemikalie ergeben sich unterschiedliche Farben der Beschichtung: Es handelt sich dabei um die Chemikalien Titannitrid (goldfarben), Titancarbonitrid (Violett, dunkelgrau), Titanaluminiumnitrid (anthrazit) oder Chromnitrid (metallisch). Der Prozess des Aufdampfens findet bei ca. 450°C in einem Hochvakuum statt.

Quarzuhr


Anders als mechanische Uhren mit mehr als 100 Einzelteilen müssen Quarzuhren bei einer Reparatur/Revision nicht zertlegt, gereinigt und geölt werden und sind deshalb wesentlich leichter zu pflegen - eine Revision ist deshalb bei Quarzuhren auch erheblich günstiger. Die Gangabweichung pro Woche beträgt in der Regel lediglich +/- 1 Sekunde.

In einem Quarzwerk gibt es weder Unruh, Feder oder Hemmung, auch die Räderwerke unterscheiden sich von einer mechanischen Uhr.

Das Quarzwerk funktioniert, indem ein Kristall elektrisch in Schwingungen versetzt wird - 32.768 mal pro Sekunde. Der Sekundenschritt wird dann auf das Räderwerk übertragen. Energiequelle ist eine kleine Batterie.

Revision


Überholung eines Uhrwerks. Kolkmeyer Haus der Weltzeituhren bietet Revisionen in der eigenen Uhrmacherwerkstatt an.

Répetition


Eine Armbanduhr mit Läut-Werk nach Knopfdruck.

Rohwerk (Ebauche)


Werkplatte, Brücken, mit oder ohne Steine, Räder, Triebe. Noch ohne regulierende Teile wie Federn, Zifferblatt und Zeiger.

Rubine

Diamanten werden im Uhrenbau als Zierde und Ausschmückung verwendet. Aber es gibt noch - zumindest synthetische - Edelsteine, die in der Uhrentechnik verwendet werden: Rubine. Diese sind auch gemeint, wenn in Verbindung mit einem Uhrwerk etwa von "Jewels" geredet wird. Rubine werden für die Lager einer Armbanduhr eingesetzt, um die Reibung zu verringern.

Rückerzeiger


Verlängert den Gang der Uhr, indem die Spiralfeder verlängert oder verkürzt wird.

Super-Luminova®

Ein wichtiger Aspekt einer Armbanduhr ist ihre gute Ablesbarkeit - auch bei Dunkelheit. Anfang des 20. Jahrhunderts, mit dem 1. Weltkrieg, verwendete man als Leuchtmasse für Zeiger und indices Radium. Radium hat jedoch den Nachteil, dass es radioaktiv ist und damit potentiell gefährlich für den Träger einer Armbanduhr. Als Ersatz nutzte man bis in die 90er Jahre Tritium, dieses war immer noch schwach radioaktiv, jedoch längst nicht so wie Radium. Super Luminova® ist dagegen ein moderner Stoff, der überhaupt nicht radioaktiv und damit schädlich ist, dieser Stoff wird heute verwendet, um Zeiger und Indices nachts leuchten zu lassen. Im Gegensatz zu Radium und Tritium muss er allerdings durch Licht aktiviert werden und verliert im Laufe einer Dunkelphase seine Leuchtkraft.

Tachymeter-Skala


Skala auf dem Zifferblatt, die der Anzeige der Durchschnittsgeschwindigkeit gilt. Bei Beginn eines Kilometers wird der Zeiger gestartet, bei Ende des Kilometers gestoppt. Der große Sekundenzeiger zeigt dann die Zeit an, die für einen Kilometer gebraucht wurde - so können Kilometer/Stunde errechnet werden.

Termineur


Arbeiter der eine Uhr fertigt - aber auch die Firma, die im Auftrag eine Uhr zusammensetzt.

Tourbillon


Ausgefeilter Mechanismus, bei dem sich Hemmung und Unruh um sich selbst drehen. Der Tourbillon dreht sich einmal in der Minute und gleicht so die Erdanziehung aus.

Zug- bzw. Triebfeder


Gehärtetes Stahlstück, 20-60 cm lang und 0,05-0,2 mm dick.